Bäckerei Karl übernimmt Traditionsbäckerei Bergendahl

Die Zukunft des „Dom-Cafés“ an der Hochstraße ist gesichert: Die Bäckerei Karl aus Hünxe übernimmt die Bäckerei Franz Bergendahl - mitsamt Mitarbeitern, traditionsreichem Mobiliar und den über- lieferten Familienrezepten. Das haben die Inhaber Marita und Karl-Heinz Böhmer gestern Abend den Mitarbeitern mitgeteilt.

102 Jahre und drei Generationen lang war die Gesellschaft ein Familienbetrieb. Jetzt übernimmt das Unternehmen aus Hünxe den Bäckereibetrieb von Marita und Karl-Heinz Böhmer

Die Suche nach einem Nachfolger für den Familienbetrieb in dritter Generation hatte bereits kurz nach den Feiern zum hundertjährigen Bestehen begonnen; 1912 hatte der Großvater der heutigen Inhaberin die Bäckerei gegründet. Enkelin Marita und Ehemann Karl-Heinz Böhmer haben sich dafür die Unternehmensberatung GPM aus Bocholt ins Boot geholt. „Das war kein leichter Weg“, sagt Karl-Heinz Böhmer im Rückblick. Der Wettbewerb auf dem Markt ist groß, die Branche hat Schwierigkeiten; unlängst hat Bergendahl die Filiale am Altmarkt aufgegeben. Die Ziele des Ehepaares bei den Verhandlungen: möglichst viele Arbeitsplätze erhalten - und natürlich das Dom-Café. Karl-Heinz Böhmer: „Das kennt schließlich nahezu jeder Bottroper.“ Auch die Kundenfrequenz stimmt, sagt Böhmer: „Jeden Tag haben wir mehr als 1000 Kunden in unseren Läden.“

 

Mit der Übergabe an die Bäckerei Karl scheinen die Ziele der Böhmers erreicht. Geschäftsführer Karl-Heinz Wehe spricht von sich selbst als „Bäcker aus Leidenschaft“. Mehr als 25 Bergendahl-Arbeitsplätze bleiben erhalten, sagt Böhmer. Und: „Die Chemie zwischen den Bäckermeistern passt.“ Karl hat im März die insolvente Hünxer Bäckerei Siebrecht mit 500 Arbeitnehmern, 60 Filialen und Backshops in 21 Städten sowie 224 Verkaufsregalstandorten im Lebensmittelhandel übernommen.

 

Der Übergang ist bereits schrittweise erfolgt. Im Juni wurden bereits Filialen in Moers und Dorsten übertragen, seit Juli beliefert die Bäckerei Karl die verbliebenen Bergendahl-Filialen. Böhmer: „Uns war wichtig, dass die Mitarbeiter übernommen werden. Einige sind seit mehr als 20 Jahren bei uns.“

 

Kai Süselbeck