Die Wutrede und die Angst vor der Gründung

Ein Politiker, seines Zeichens Parteichef, spricht vor dem Landtag in Düsseldorf, als ein Zwischenruf ihn animiert seine Rede auszuweiten.

In die Medien eingegangen ist dieser Exkurs in die gesellschaftlichen Ansichten über Existenzgründer als die „Wutrede“.  Jeder hat seine eigenen politischen und parteipolitischen Ansichten und Einsichten. Doch die Frage, mit der wir uns beschäftigen wollen ist folgende: Welcher Aussage kann man mehr Glauben schenken? Sind Existenzgründer wirklich die „Deppen der Nation“ oder sind sie vielmehr die „Pioniere des Landes“?

Fest steht: ohne Existenzgründer ginge Deutschlands Wirtschaft einem bitteren Wettlauf gegen die Zeit entgegen. Die Vielzahl kleiner und mittlerer Unternehmen bedeutet für Deutschland: Arbeitsplätze, Wettbewerb und Strukturwandel, Innovation, Freiheit und Stabilität. Besonders interessant ist die gesellschaftliche Bedeutung dieser Unternehmen. Auf die Leistung mittelständischer Unternehmen insgesamt entfallen: 99.6% aller umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen; 59,4% aller sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze; 84,2% aller Ausbildungsplätze; 54,8% der Nettowertschöpfung aller Unternehmen.  


Die deutsche Wirtschaft braucht und will Existenzgründer. Doch einigen Existenzgründern fehlt das letzte Quäntchen Mut, um den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen. Zu viele haben Angst vor möglichen schlimmen Konsequenzen. Private Absicherung, Krankenversicherung, soziale Verpflichtungen… All das sind nur einige wenige Bereiche, in denen Zukunftsängste bestehen. 

Inwieweit spielt die Gesellschaft eine Rolle bei diesen Entscheidungen? Ist die Meinung der Gesellschaft so wichtig, dass Menschen ausschließlich danach handeln? Die Antwort auf diese Frage muss wohl auf verschiedene Bereiche des Lebens aufgeschlüsselt werden. Wir interessieren uns hier ausschließlich für den Bereich der möglichen Existenzgründer. Und diese lassen sich von der Gesellschaft Angst machen. Gesehen werden gescheiterte Existenzen – nicht die Vielzahl der erfolgreichen Existenzgründungen und auch nicht die enorme Bedeutung der Existenzgründer für den Wirtschaftsstandort Deutschland. 


Dass es Existenzgründer gibt, die scheitern –das ist allen bekannt. Doch was ist mit den Erfolgsgeschichten? Mit den Menschen, die klein starten und danach Großes vollbringen? Menschen, mit guten Ideen und ehrgeizigen Zielen? Genau das sind die Menschen, die Deutschland braucht. Menschen, die wir tagtäglich begleiten und unterstützen. Daher ist die Antwort auf die zu Beginn gestellte Frage für uns glasklar: 

„Existenzgründer sind die Pioniere des Landes.“ 



https://www.existenzgruender.de/SharedDocs/Downloads/DE/GruenderZeiten/GruenderZeiten-01.pdf?__blob=publicationFile ; GründerZeiten 01, Existenzgründungen in Deutschland: Gute Chancen, besondere Bedeutung (06/2014); abgerufen am 03.02.2015